10. Mai 2015 - Das kleine Problem mit unserer Traum-Badewanne

Badewanne 1

Manchmal weiß man ja erst hinterher, für was eine Sache gut ist.
So war es auch mit unserer Badewanne.

Als wir die Traum-Badewanne Gusseisen in England bestellt hatten, ist uns wohl entgangen, dass sie über 200 kg schwer ist. Alle unseren fleißigen Helfer haben sich standhaft geweigert das Monsterteil über unsere Wendeltreppe in den ersten Stock zu tragen. Von “Ich habe Rücken” bis “Unmöglich” hatten wir uns die ganze Palette an freundlichen Körben eingefangen.

So stand das gute Stück eine ganze Zeit lang ungeliebt im Erdgeschoss herum.

Den letzten Versuch einen Wannenschlepper zu rekrutieren unternahmen wir dann bei Jo. Der konnte unsere Verzweiflung wohl aus unseren Augen ablesen, meine nur knapp “Moment mal” und verschwand.

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Nach einer guten haben Stunde tauchte er wieder auf; mit einem Drahtseil und unserem Nachbarn im Schlepptau. Die beiden inspizierten ausgiebig das große Loch in der Decke, das nach dem Arbeitseinsatz von Robert und Matthias vom Wochenende zuvor im Badezimmer entstanden war.

Ja. Müsste gehen.

Das war der kurze Kommentar der beiden. Inzwischen schwante mir, was die Beiden vor hatten:

Der Unterzug im ersten Stockwerk musste als Umlenkrolle für das Stahlseil herhalten. Das ganze sollte dann einmal zum Küchenfenster raus, quer über die Straße bis auf den Hof unseres Nachbarn. Ans eine Ende des Seils die Badewanne, ans andere Ende den guten alten Traktor Baujahr 1961.

Jetzt gab es nur noch eine Schwierigkeit, wie kriegen wir die Badewanne unfallfrei durch das Loch in der Decke und sicher im ersten Stockwerk abgestellt?

Jo, Matthias, Robert und Torsten ohne H stemmten sich mit ganzer Kraft gegen die schaukelnde Badewanne. Während der Traktor draußen im Hof nur ein paar Meter nach vorne knattern musste, schwebte die Badewanne sachte durch die Decke.

Hätten wir nicht den Wasserschaden mit dem Deckentotalschaden gehabt, wer weiß, vielleicht stünde die Badewanne heute noch ungenutzt im unsrem Store rum. Dort hatte sie nämlich zunächst ihr ungewolltes Asyl gefunden.

Wochen später haben wir uns eine Renovierungsdoku angesehen. Als die Hausherrin berichtete, dass Ihre Badewanne monatelang in der Küche stand, konnten wir nur schmunzeln. Auch unser Schmuckstück stand noch wochenlang in dem Zimmer rum, was einmal eine Küche werden sollte.

Wenn ich heute die Wanne benutze, muss ich immer an den Drahtseilakt zurückdenken.

kalk
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